Am vergangen Mittwoch besichtigte der SPD Ortsverein Roding gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder die Ausstellung in der alten Wehrkirche in Obertrübenbach. Der Vorsitzende des Födervereins Alte Wehrkirche Ludwig Weber konnte neben der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder, die Stadträte Renate Hecht und Sebastian Meier sowie Mitglieder des SPD-Ortsvereins und des Fördervereins begrüßen.
Am Anfang der Besichtigung ging Weber auf die jüngere Vergangenheit des Ortes Obertrübenbach ein. So wohnten um 1960 ca. 170 Personen in 40 Häusern. Neben Schustern, einem Schreiner und einem Schmid gab es in dem Ort auch bereits drei Wirtshäuser. Außerdem war Obertrübenbach bis zur Gebietsreform 1972 eine eigenständige Gemeinde. Aktuell leben in Obertrübenbach 250 Einwohner – von den drei Wirtshäusern existiert nur noch das alte Dorfwirtshaus. Außerdem gab der Vorsitzende des Fördervereins Auskunft über das gesellschaftliche Leben in Obertrübenbach. So gibt es eine Feuerwehr, welche bereits 1874 gegründet wurde, einen Sportverein, einen Obst-und Gartenbauverein und einen Stammtisch.
Zur Wehrkirche sagte Weber dass das Gebäude der Kern und Rest einer ehemaligen Burganlage sei und „wahrscheinlich im 12.Jahrhundert erbaut wurde“. Hierauf deutet vor allem die Bautechnik mit den genau abgestimmten Steinen. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Burgkapelle in eine Dorfkirche mit Sakristei umgebaut. Der sicherste Beweis für den Umbau im 15. Jahrhundert ist die alte Glocke mit dem Gussjahr 1437. Diese wurde 1937 in den Neubau übernommen und blieb im ersten und zweiten Weltkrieg verschont. Im Jahr 1950 bekam der Neubau auch neue Glocken – die alte Glocke von 1437 wurde dem Nachbarsdorf Kalsing überlassen, so Weber. Im Rahmen der Dorferneuerung erfolgte die Renovierung der alten Wehrkirche und wird seit 2008 für kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen verwendet.
Nach den Ausführungen Webers zur Geschichte des Ortes Obertrübenbach und der alten Wehrkirche besichtigte man noch die aktuelle Ausstellung „Auf Dich werde ich meine Kirche bauen“. In der Ausstellung präsentiert der Förderverein alle Personen des Kirchenlebens in Obertrübenbach seit der Zeit des Neubaus der Filialkirche. Zudem erläuterte Weber die Informationen und die zahlreichen Bildern zu den Planungsanfängen Mitte der 20er-Jahre bis hin zu der Einweihung im Jahr 1937.
Zum Schluss der Ausführungen bedankten sich die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder und Ortsvereinsvorsitzender Sebastian Meier bei den Mitgliedern des Fördervereins für die geleistete Arbeit. So sei es „sehr wichtig die Vergangenheit festzuhalten und an die nächsten Generationen weiterzugeben“ , so Schieder.