Sehr gut gefüllt war das Nebenzimmer in der Rodinger Stadthalle am Donnerstagabend, als die SPD als erste Partei in Roding ihre Bürgermeisterkandidatin für die Kommunalwahlen 2020 nominierte. Ortsvorsitzender Sebastian Meier freute sich über das große Interesse. Seine Grüße galten Kreisvorsitzendem Franz Kopp, den ehemaligen Stadträten sowie Renate Hecht, die sich für das Amt des Bürgermeisterkandidaten der SPD bewirbt.
Sebastian Meier sagte einführend: „Es wird eine richtige Wahl 2020 geben, denn ich schätze, es wird am Ende fünf Kandidaten geben, die sich um das Bürgermeisteramt bewerben.“ In den letzten Jahren habe man sich – obwohl mit nur zwei Stadträten vertreten – nie davor gescheut, bei kritischen Punkten den Finger in die Wunde zu legen. Unter anderem, als es um die Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer ging. Zum anstehenden „Bürgerbegehren Freibad“ ließ Sebastian Meier wissen: „Es gibt bei jeder Variante Vor- und Nachteile. Jeder muss für sich selbst entscheiden, was gut ist.“ Doch geärgert hat sich der SPD-Ortsvorsitzende maßlos über den versandten Flyer der Stadt Roding. Hier stellte er die Frage: „Wie kann es sein, dass ein Flyer der Stadt so aktiv für ein Ganzjahresbad wirbt?“
Kein Gegenkandidat
Nach dem Grußwort des Kreisvorsitzenden Franz Kopp, der der Rodinger SPD viel Glück für den anstehenden Kommunalwahlkampf wünschte und sie dazu ermunterte, weiter die eigene Meinung auch nach Außen zu vertreten, fragte Meier in die Runde, ob es noch weitere Kandidaten gibt, die sich um das Bürgermeisteramt bewerben möchten. Nachdem dies nicht der Fall war, folgte die Vorstellungsrede von Renate Hecht.
Nach der Vorstellung zu ihrer Person ging sie auf für sie wichtige politische Themen ein. Wie Renate Hecht sagte, steht sie als Bürgermeisterkandidatin der SPD mit den Parteifreunden und vielen Bürgern der Stadt hinter einer moderaten Freibadsanierung. „Selbstverständlich hätte ich auch gerne ein Ganzjahresband, doch aufgrund der äußerst angespannten Haushaltslage mit 33 Millionen Euro Schulden ist dies aus meiner Sicht nicht machbar“, erklärte sie. Das jährliche Betriebskostendefizit eines Ganzjahresbades wäre um 600 000 Euro höher als bei der Sanierung des bestehenden Freibades.
„Sich noch mehr zu verschulden, halte ich nicht tragbar“, so die SPD-Bürgermeisterkandidatin. Roding habe als eine der wenigen Kommunen keine Rücklagen. Darum appellierte sie an die Rodinger, beim Bürgerentscheid für eine Freibadsanierung zu stimmen.
Ein weiterer Punkt auf der Agenda von Renate Hecht ist das Krankenhaus Roding, denn schon mit der Privatisierung der Krankenhäuser hätten der Landkreis Cham und die CSU den Standort Roding praktisch aufgegeben. So merke man heute, dass das Rodinger Krankenhaus mehr und mehr zu einem Altenheim umfunktioniert werde.
Umweltschutz auf der Agenda
Auf kommunaler Ebene sei es ebenfalls wichtig, Umwelt und Naturschutz zu betreiben, denn nachhaltiges und umweltfreundliches Wirtschaften seien aktiver Umweltschutz. Es könne nicht sein, so Hecht, dass wie in Strahlfeld Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet genommen würden und anschließend ein privater Bauinvestor damit Profit erwirtschafte. „Das ist nicht tragbar.“ Eine besondere Beachtung verdienten der ÖPNV, der Ausbau der Infrastruktur auf den Straßen und die Förderung des Industriestandortes Roding. Weiterere wichtige Punkte seien auch der Wohnungsbau und die Einbindung aller Ortsteile. Abschließend dankte Hecht allen, die sie bei der Kandidatur unterstützen.