Es sind nur ein paar Buchstaben, aber sie könnten gravierende Folgen bis hin zu einer Anfechtung der Landtagswahl haben. Auf dem Stimmzettel steht hinter SPD-Kandidat Sebastian Meier auf Listenplatz 16 statt seines Wohnortes Roding Runding.
Im ersten Moment habe ich gedacht, dass das nicht wahr sein kann", schildert der 28-Jährige den Moment, als ihm ein Bekannter am Sonntagvormittag von der Verwechslung berichtet und ihm ein Beweisfoto der Briefwahlunterlagen geschickt hatte. Nachdem er kurz schmunzeln musste. sei ihm kurz darauf die Tragweite des Fehlers bewusst geworden. Roding hat gut 10.000 Einwohner mehr als Runding - und somit ein ganz anderes Wählerpotenzial. Meier meldete die Erkenntnis sofort weiter. Über die regionalen SPD-Geschäftsstellen gelangte die Information an die Regierung der Oberpfalz, die wiederum den SPD-Bezirks- und Kreisvorsitzenden Schindler und Kopp die Konsequenzen darlegte: vorab Einsprung einlegen oder später die Wahl anfechten. Ein Einspruch hätte zur Folge gehabt, dass sämtliche Stimmzettel in der Oberpfalz neu hätten gedruckt werden müssen - ein riesiger logistischer und finanzieller Aufwand. "Die Steuergelder sind anders sicher sinnvoller zu verwenden", erklärt der Roding, der sich entschloss, keine Schritte zu unternehmen.