Die Mitglieder der Rodinger SPD beweisen Mut. Trotz niedriger Umfragewerte der Gesamtpartei auf Landes- und Bundesebene mischen sie mit bei den Stadtrats-, Kreistags-, Bürgermeister-, und Landratswahlen. Sebastian Meier, Stadtrat und Fraktionsvorsitzender, will Landrat werden, Renate Hecht bewirbt sich um das Bürgermeister-Amt.
Am Donnerstag war Nominierungskonferenz in der Stadthalle. Wie Vorsitzender Sebastian Meier eingestand, war es nicht einfach, Kandidaten zu finden. Kreisvorsitzender Franz Kopp dankte den Bewerbern, sich einbringen zu wollen. Er riet der Rodinger SPD, sich auch alltäglicher Themen anzunehmen. Landratskandidat Meier sagte in seiner Funktion als SPD-Ortsvorsitzender: „Es gibt keinen Grund, sich zu verstecken. Demokratie lebt vom Wettstreit.“ Er sprach die Krankenhausthematik an: „Gesundheit ist wichtiger als betriebswirtschaftliche Zahlen.“ Kürzlich kürte Rodings SPD Renate Hecht zur Bürgermeister-Kandidatin. Unterstützt wird sie von 24 Bewerbern um ein Mandat im Stadtrat, die ihre volle Unterstützung zusagten.
Renate Hecht stellte das Wahlprogramm vor: „Ich möchte, dass unsere Stadt Roding für die Menschen lebenswert, liebenswert und lebendig bleibt.“ Deshalb bewerbe sie sich als Bürgermeisterin und Stadträtin. Die SPD trete für die Sanierung des Freibads und den Erhalt des 50-Meter Schwimmbeckens ein. Ein Ganzjahresbad sei nicht finanzierbar. Vor der Planung eines Ganzjahresbades müssten erst die beschlossenen Investitionen für Hochwasserschutz und Kindergarten Mitterdorf und die Rodinger Schulen finanziert werden. Die Haushaltslage der Stadt sei angespannt. Um den Schwimmunterricht für die Schulen zu gewährleisten, müsse der Landkreis, dem das Hallenbad gehöre, dieses funktionstüchtig erhalten.
Schon bei der Privatisierung hätten Landkreis und CSU das Rodinger Krankenhaus aufgegeben, so Hecht. Es könne nicht sein, dass die gut funktionierende, ortsnahe Gesundheitsversorgung aufgegeben werde. Die SPD fordere die Einhaltung des Vertrages zwischen Sana und Landkreis.
Die Ortsteile müssten mit einem Wegenetz für Fahrräder und E-Biker an die Innenstadt angebunden werden. Vordringlich sieht die Listenführerin den Ausbau der Radwege an der alten B 16 von Trasching nach Roding und von Neubäu nach Roding. Die SPD fordert im Stadtrat einen Umweltausschuss, der sich des Umwelt- und Naturschutzes annimmt. Ein besonderes Augenmerk verdiene der ÖPNV. Kritisch sieht die SPD die Herausnahme von Flächen aus Landschutzgebieten, die anschließend an private Investoren veräußert werden.
Renate Hecht sprach die Verkehrsanbindungen über die B 85 und B 16 ebenso an wie die Gemeindeverbindungsstraßen, die Erneuerung der Innerortsstraßen mit Flüsterasphalt, die prekäre Verkehrssituation in der Schulstraße/Further Straße und die Parksituation dort. Das Industriegebiet brauche Parkhäuser und Tiefgaragen. Der soziale Wohnungsbau sei nicht nur Aufgabe privater Investoren, sondern auch der Kommune. Sie kritisierte die gestiegenen Grundstücks- und Baupreise.
Hecht forderte mehr Anerkennung für der Frauen. Viele engagierten sich in Vereinen, Schulen, Kirche und Kultur. Hecht dankte allen, die sie bei ihrer Kandidatur unterstützen. Gemeinsam könne man das Optimale für Roding erreichen. Sie wünschte sich über Parteigrenzen hinweg eine gerechte Politik zum Wohl der Bürger.
Die Kandidaten
Die Kandidaten für den Rodinger Stadtrat: Renate Hecht, Sebastian Meier, Jutta Redlich, Richard Stauß, Monika Lobmeier, Eduard Schmid, Maria Krackler, Walter Haller, Nadine Ströbl, Matthias Hecht, Maria Kerscher, Karsten Straßburger, Anja Deiminger, Günther Rock, Helga Mehltretter, Thorsten Schmid, Andrea Polzer, Johann Simet, Kerstin Fischer, Josef Berger, Rudi Straßburger, Alfons Zierl, Ludwig Janssen, Walter Großmann
Ersatzkandidaten: Helmut Stelzer, Jürgen Richter. Beauftragte des Wahlvorschlags: Helga Mehltretter und Josef Berger